3.
Ausf�hrung und Kennzeichnung von Z�hlkammern |
Man unterscheidet Z�hlkammern: |
einfache Ausf�hrung - Mittelsteg ungeteilt (ein Z�hlnetz) - Abb. 2 |
doppelte Ausf�hrung - Mittelsteg geteilt (zwei Z�hlnetze) - Abb. 3 |
Abb. 2 |
Abb. 3 |
Ferner unterscheidet man die normale und die hellinige Ausf�hrung.
- Bei der normalen Ausf�hrung ist das Z�hlnetz direkt in das Glas eingraviert.
- Bei der hellinigen Ausführung wird zunächst der Kammerboden mit
Rhodium verspiegelt
- und dann das Zählnetz in die Rhodiumschicht eingeritzt. Durch Kontrastverschiebung
ist unter dem Mikroskop eine Farbumkehr möglich, so daß das Zählnetz
hell- oder dunkellinig zu sehen ist.
Die hellinige Ausf�hrung wird bevorzugt, da hier ein bequemeres arbeiten m�glich ist.
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3.2. Kennzeichnung |
Auf den beiden unbearbeiteten Seitenfl�chen der Z�hlkammer sind in blauer Einbrennfarbe angegeben:
- das System des Z�hlnetzes,
- der Name und das Warenzeichen des Herstellers,
- die Kammertiefe in mm
- die Fl�che des kleinsten Quadrates in mm�
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4. Herstellung
und Qualit�tsaussagen |
Z�hlkammern sind Pr�zisionsme�ger�te. Sie werden h�ufig im medizinischen Labor eingesetzt. In Deutschland d�rfen nur geeichte, im Ausland auch ungeeichte Z�hlkammern und Deckgl�ser verwendet werden.
Das hei�t jedoch nicht, da� es eine 1. und 2. Wahl geben kann. Denn es werden in jedem Fall Menschen nach den aus der Z�hlkammeruntersuchung erhaltenen Me�ergebnissen behandelt.
Alle von der Fa. LO � Laboroptik vertriebenen Z�hlkammern werden nach modernsten Methoden unter Zugrundelegen der g�ltigen Eichordnung und DIN-Norm hergestellt. Man unterscheidet zwischen geeichten und eichf�higen Z�hlkammern
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4.1. Herstellung |
Die Herstellung von Z�hlkammern soll hier nur in groben Z�gen beschrieben werden. Die Bearbeitung umfa�t mehrere Teilschritte, zwischen denen jeweils strenge Kontrollen eingeschoben werden.
Die durch Schleifen und Polieren bearbeiteten Fl�chen sind der Innensteg (Kammerboden) und die beiden Au�enstege. Ziel der Bearbeitung ist, da� man besonders ebene (plane) Fl�chen erh�lt und da� der Innensteg (Kammerboden) gegen�ber den Au�enstegen exakt um das vorgegebene Ma� tiefer ist.
Nach diesen Arbeitsg�ngen wird auf der Teilungsmaschine mit einem Diamant das entsprechende Z�hlnetz (System) eingraviert.
Zuletzt erfolgt der Bedruckungs- und Einbrennvorgang. Alle Z�hlkammern durchlaufen eine strenge Endkontrolle, die sich nach den Anforderungen der g�ltigen DIN � Norm und Eichvorschriften richtet. Dann erst erfolgt die Trennung zwischen geeichten und eichf�higen Z�hlkammern, indem ein Teil zum Eichamt gesendet und der andere Teil direkt in den Vertrieb gelangt.
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4.2. Anforderungen an die Qualit�tskontrolle |
Die Grenzabweichungen betragen:
- f�r die Kammertiefe im Bereich des Z�hlnetzes � 2% des Sollbestandes
- f�r Abst�nde von weniger als 0,4 mm zwischen beliebigen Netzlinien � 0,002 mm
- f�r Abst�nde von 0,4 mm oder mehr zwischen beliebigen Netzlinien � 0,5% des Sollbestandes
- f�r die Winkel der Netzeinteilung � 1�
Die Breite der Teilstriche darf nicht gr��er als 0,005 mm sein
Die Ebenheitstoleranz nach DIN 7184 Teil 1 betr�gt:
- f�r den Kammerboden im Bereich des Z�hlnetzes 0,002 mm
- f�r die Auflagefl�chen im Bereich eines Z�hlnetzes 0,002 mm
- f�r die Deckplattenfl�chen 0,003 mm
Die Deckplatten m�ssen die Anforderungen an Deckgl�ser nach DIN 58884 entsprechen.
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5. F�llen
der Z�hlkammer |
5.1. Aufschieben des Deckglases |
Die Au�enstege werden mit destilliertem Wasser befeuchtet und dann das Deckglas mit sanftem Druck von vorn auf die Z�hlkammer aufgeschoben.
Vorsicht: Bruchgefahr des Deckglases !
Die Ausbildung von Interferenzlinien (Newton'sche Ringe) zwischen Au�enstege und Deckglas zeigt, da� das Deckglas richtig aufgesetzt ist (Abb. 4). |
Abb.4 |
5.2. Beschicken |
Die gut gemischte Pipette wird vom Sch�ttler genommen, und die ersten Tropfen verworfen.
Die Pipette von au�en trockenwischen, dann schr�ghalten bis sich ein kleiner Tropfen an der Pipettenspitze gebildet hat.
Diesen Tropfen bringt man an die Stelle zwischen Deckglas und Z�hlkammer.
Durch Kapillarwirkung f�llt sich der Spalt zwischen Deckglas und Kammerboden. Noch bevor die verd�nnte Blutl�sung an den R�ndern des Kammerteils �berquellen kann, mu� die Pipettenspitze bereits wieder beiseite gezogen werden. Sind Luftblasen sichtbar oder ist die Fl�ssigkeit �ber die R�nder in die Rinnen �bergequollen, so mu� die Kammer gereinigt und erneut beschickt werden (Abb.5). |
Abb.5 |
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5.3 Verwendete Blutmischpipetten |
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a.) Erythrozytenpipette (rote Perle) |
Abb. 5.1 |
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Abb. 5.2 |
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b.) Leukozytenpipette (wei�e Perle) |
Abb. 5.3 |
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Abb. 5.4 |
6. Ausz�hlen
der Teilchen |
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6.1. Z�hltechnik |
Das Ausz�hlen setzt genaue Kenntnis �ber die Grenzlinien der verwendeten Z�hlkammern voraus. Diese sind aus den nachfolgenden Abb. ersichtlich. Damit z.B. Blutzellen, die auf oder an Begrenzungslinien liegen, nicht doppelt gez�hlt oder bei der Z�hlung �bergangen werden, halte man sich an bestimmte Regeln, die in der Abbildung 6 dargestellt ist. |
Abb. 6 |
Gez�hlt werden alle Zellen innerhalb des definierten Me�bereiches. Mitgez�hlt werden die an 2 (!) Seiten, z.B. an der linken und oberen Ma�linie, an- oder aufliegenden Zellen (schwarz markiert).
Dies gilt auch f�r die Art des eigentlichen Z�hlvorganges, der m�anderf�rmig erfolgen soll (Abb. 7). |
Abb. 6.1 |
Die Ausz�hlung erfolgt in der linken oberen Ecke beginnend in Pfeilrichtung. |
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6.2. Bemerkungen zum Ausz�hlen
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a) Bei allen Kammerz�hlungen mu� die Blende des Kondensators am Mikroskop weitgehend geschlossen sein.
b) Die Differenz der gez�hlten Zellen in den Gro�quadraten und Gruppenquadraten darf nicht mehr als 10 Zellen betragen.
c) Bei allen Zellz�hlungen m�ssen Doppelbestimmungen durchgef�hrt werden. Nach dem Ausz�hlen des oberen Z�hlnetzes wird als Kontrolle in gleicher Weise noch> das untere Z�hlnetz ausgez�hlt. Dabei ist dar- auf zu achten, da� die Kammer nicht eingetrocknet ist. Dies kann vermieden werden, wenn die untere Kammer erst kurz vor der Ausz�hlung gef�llt und nach der Sedimentationszeit ausgez�hlt wird
d) Die Differenz zwischen den Summen der Ausz�hlung beider Z�hlnetze darf nicht mehr als 10 Zellen betragen. Der Mittelwert der Z�hlungen wird dann in die Berechnungsformel eingesetzt bzw. mit dem entsprechenden Faktor multipliziert
e) Empfehlungen zum Ausz�hlen in der Literatur (siehe Tabelle Seite 9). |